Gelungene Integration


Das heimische Handwerk tut viel, um jungen Menschen mit Migrationshintergrund eine berufliche Chance zu ermöglichen. „15 bis 20 Prozent unserer Auszubildenden sind Migranten“, sagt Stefan Laßmann, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft. Das seien pro Ausbildungslehrgang 50 bis 60 Azubis. Und nicht wenige nutzen ihre Chance, wie das Beispiel des Eritreers Melake Teklay zeigt, der bei der Gaudernbacher Baufrma Feickert gerade seine Maurerausbildung beendete. Oder das Beispiel des Afghanen Nasir Valizadah, der in Dehrn kürzlich bei der Bäckerei Nordhofen erfolgreich seine Bäckerausbildung abschloss.

Laßmann sagt, dass die jungen Migranten dem heimischen Handwerk gut täten. Obwohl es junge Leute mit Migrationshintergrund aufgrund von Sprachnachteilen deutlich schwer als Muttersprachler hätten, legten viele gute Prüfungen an. Das, weil sie bemüht seien, schnell Deutsch zu lernen und sich zu integrieren. „Das sind wahre Vorbilder, denn niemand bekommt hier bei Prüfungen einen Bonus“, sagt Stefan Laßmann. Der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft betont, dass Migranten in kleinen Handwerksbetrieben am besten zu integrieren seien, weil man sich hier noch familiär um die einzelnen Betroffenen kümmern könne. „Wir geben jedem eine Chance“, sagt Ausbildungsleiter André Schilbock von der Gaudernbacher Baufirma Feickert.

Unter den 20 Auszubildenden seien aktuell fünf mit Migrationshintergrund, berichtet der Runkeler, Der 30-jährige Feickert-Maurer Teklay kam vor sieben Jahren als Flüchtling alleine nach Deutschland und lebt mittlerweile in Löhnberg. „Er war auf der Baustelle unser bester Auszubildender“, sagt Thomas Giel. Der Polier habe den jungen Mann enorm untertsützt, sagt Schilbock. Jeder Lehrling habe bei der Firma Feickert einen festen Polier, damit ein Vertrauensverhältnis entstehe. Mit Melake Teklay gab es aber nie Probleme. Der 30-Jährige hat eine dauerhafte Arbeitserlaubnis für Deutschland und möchte bei der Firm Feickert bleiben. André Schillbock lobt ihn. „Er ist so, wie man sich einen Mitarbeiter wünscht, fleißig und hilfsbereit“, Teklay könne was und packe von sich aus an, ohne dass man ihm noch groß etwas sagen müsse.

Der Jung-Geselle berichtet, wie er anfangs in Deutschland gleich von sich aus bemüht war, so schnell wie möglich Deutsch zu lernen. Sein Einsatz machte sich bezahlt. Das Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft erkannte seinen Fleiß und sein Talent und vermittelte ihm ein Praktikum bei der Firma Feickert. Dort überzeugte er und sicherte sich so seine Lehrstelle. Melake Teklay sagt, dass sein Vater auch als Maurer gearbeitet habe. Er selbst habe da aber nie früher mit angefasst. Erst als er mal nach Start seiner Ausbildung bei der Firma Feickert mal mitgemauert habe, habe er gesehen, dass er hierfür Talent habe und es sich lohne, in diese Fachrichtung zu gehen. Schilbock traut ihm zu, nach zwei bis drei Jahren praktischer Erfahrung noch den Meister anzuhängen.

Der Bäckergeselle Nasir Valizadah kam vor fünf Jahren alleine nach Deutschland, machte auf der Weilburger Wilhelm-Knapp-Schule seinen Realschulabschluss . Der Wahl-Offheimer hat eine Bäckerausbildung begonnen, weil er schon früher gerne seiner Mutter beim Backen geholfen hat und hier kreativ sein kann. Leider wurde der 22-Jährige aber, wie sein Lehrmeister Markus Nordhofen sagt, bei einer größeren heimischen Bäckerei als Lehrling von deutschen Kollegen als Flüchtling nicht ausreichend unterstützt. Laßmann weiß, dass der junge Mann kurz davor gewesen sei, seine Ausbildung hinzuschmeißen. Doch zum Glück sei die Bäckerei Nordhofen als neuer Ausbildungsbetrieb spontan eingesprungen, die sich habe mehr um ihn kümmern können.

Nach drei Tagen Probearbeit war klar, dass Markus Nordhofen diesem bestrebten Bewerber einen Lehrvertrag anbieten würde. „Das ist sogar der beste Lehrling, den wir je hatten" , schwärmt der Betriebsinhaber. Nordhofen bescheinigt dem Afghanen, deutsche Tugenden wie Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Strebsamkeit. Mit dem Fahrrad sei er immer pünktlich morgens um 4 Uhr bei der Arbeit gewesen. „Dieser Wille hat mir einfach imponiert, so Nordhofen.

„Als Bäcker sieht man, was man geschaffen hat“, berichtet Nasir Valizadah. Es sei schön, mit seinen Backwerken anderen Menschen eine Freude zu machen. Der Afghane berichtet, dass er nach seiner Ankunft im Lager in Gießen mit 17 Jahren schon bestrebt gewesen sei, so schnell wie möglich Deutsch zu verstehen. Er hat sich Bücher mit Bildern besorgen lassen, um so schnell wie möglich die neue Sprache zu lernen. Der Fleiß hat sich für Valizadah ausgezahlt. Vor einem Monat wurde sein Asylverfahren für ihn positiv beendet. Der Neu-Offheimer darf nun für immer hier bleiben und hat über seinen Lehrmeister eine feste Stelle bei der Bäckerei Fuhr in Diez gefunden, die er diesen Monat angetreten hat.rok



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